Vorteile des Opfermodus
- er sichert die Zuwendung von außen und hält den Kreislauf von bedauern und bedauert werden in Schwung
- er sichert ein verständnisvolles Publikum
- er schützt davor, selbst Verantwortung für die Situation zu übernehmen
- er bietet die Möglichkeit klarer Schuldzuweisungen
Forderer und Vermeider
Unter den Opfern gibt es die Forderer, die ihrem Umfeld gern vorschreiben möchten, wie die Dinge sein müssen oder wie Menschen sich ihrer Meinung nach vor allem ihnen gegenüber verhalten sollen. Diese Forderungen vertreten sie häufig aggressiv und mit dem Hinweis, wer an ihrer Benachteiligung Schuld ist. Ihre Absicht ist oft, ihr Umfeld damit zu kontrollieren. Kolleg*innen und Vorgesetzten werden Macht und Absichten zugeschrieben, die diese nicht haben.
Die Vermeider unter den Opfern wollen nicht in Vorleistung für unsichere Gesprächs- oder Arbeitsergebnisse gehen, wenn sie dafür ihre Komfortzone verlassen müssen. Sie äußern ihre Wünsche gern hinter den Kulissen, gegenüber Dritten oder verabschieden sich aus der Kommunikation am Arbeitsplatz.
Auswirkungen der Opferhaltung auf das berufliche Umfeld
Sowohl Forderer als auch Vermeider neigen dazu, Diskussionen über berufliche Sachprobleme zu Beziehungskonflikten zu machen, deren Opfer sie sind. Das Spektrum reicht vom harmlosen Jammern bis hin zur Benennung eines Sündenbocks, der als Zielscheibe für die Störungen im Arbeitsumfeld herhalten soll. Dieser Sündenbock kann eine wichtige Funktion für ein Team haben. Einerseits ist er ein Ventil für die Spannungen im Team, die durch eine andere Person, auch das vermeintliche Opfer, ausgelöst wurden. Andererseits bietet der gemeinsame Fokus in der Ablehnung einer Person das Gefühl von Gemeinsamkeit, Stärke und einvernehmlichem Handeln.
Hartnäckige Opfer lösen in ihrem Umfeld peinliches Schweigen oder Schuldgefühle aus, die dazu führen, dass sie geschont werden. Die Konsequenzen, die ihr manipulatives Handeln für Einzelne hat, werden heruntergespielt. Das Arbeitsklima ist geprägt von Macht- und Überlegenheitsgesten, die sich zum Beispiel durch Schweigen, Ausweichen und Ausgrenzung zeigen.